Kapital ist das Herzstück des Tradings. Ohne ausreichendes Kapital wird es schwierig, gewinnbringende Strategien umzusetzen und langfristig am Markt zu bestehen. Doch wie finanzieren Trader ihr Trading? Grundsätzlich gibt es zwei Optionen: Sie nutzen entweder ihr eigenes Kapital oder traden mit einem sogenannten Funded Account, bei dem eine Prop Trading Firma das Kapital bereitstellt.
Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl der richtigen Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Risikobereitschaft, Erfahrung und finanziellen Möglichkeiten. In diesem Artikel vergleichen wir beide Optionen und helfen dir zu entscheiden, welche am besten zu deinem Trading-Stil passt.
Was ist ein Funded Account?
Ein Funded Account ist ein von einer Prop Trading Firma bereitgestelltes Handelskonto. Trader erhalten Zugriff auf Fremdkapital, müssen aber strenge Regeln einhalten, um das Konto nicht zu verlieren.
Wie funktioniert ein Funded Account?
- Evaluierungsphase: Die meisten Prop Firmen verlangen, dass Trader eine Challenge oder Evaluierung durchlaufen. Hierbei müssen sie bestimmte Gewinnziele erreichen, ohne zu hohe Verluste zu machen.
- Freischaltung des Funded Accounts: Nach erfolgreichem Abschluss der Evaluierung erhält der Trader Zugang zu einem Funded Account mit einer bestimmten Kapitalhöhe.
- Profit Split: Gewinne werden in einem festgelegten Prozentsatz zwischen dem Trader und der Prop Firma aufgeteilt.
- Regeln & Drawdowns: Trader müssen sich an Vorgaben wie maximale Drawdowns oder Tagesverlustlimits halten. Verstößt ein Trader gegen diese Regeln, kann das Konto entzogen werden.
Vorteile eines Funded Accounts
- Kein eigenes Kapitalrisiko: Trader setzen nicht ihr eigenes Geld aufs Spiel, sondern traden mit Fremdkapital.
- Zugang zu größerem Kapital: Mit einem Funded Account können Trader größere Positionen handeln, als sie es mit ihrem eigenen Kapital könnten.
- Skalierungsmöglichkeiten: Erfolgreiche Trader erhalten oft die Möglichkeit, mehr Kapital zu verwalten und höhere Gewinne zu erzielen.
Nachteile eines Funded Accounts
- Strenge Regeln: Trader müssen sich an vorgegebene Drawdowns und Risiko-Management-Regeln halten.
- Gebühren für Challenges: Die meisten Prop Firmen verlangen eine Gebühr für die Evaluierungsphase, die nicht erstattungsfähig ist, falls der Trader scheitert.
- Gewinnbeteiligung: Die erzielten Gewinne werden mit der Prop Firma geteilt, wodurch der Trader nicht 100 % seines Profits behalten kann.
Was bedeutet Trading mit Eigenkapital?
Beim Trading mit Eigenkapital handelt der Trader ausschließlich mit seinem eigenen Geld, ohne Fremdfinanzierung oder Einschränkungen durch eine Prop Firma.
Vorteile des Eigenkapital-Tradings
- Keine Restriktionen: Trader haben die volle Kontrolle über ihre Handelsentscheidungen, ohne sich an Fremdkapital-Regeln halten zu müssen.
- Volle Gewinnkontrolle: Alle Gewinne gehören dem Trader, es gibt keine Gewinnbeteiligung.
- Keine Evaluierungsgebühren: Es gibt keine Kosten für Challenges oder monatliche Gebühren, wie es bei vielen Prop Trading Firmen der Fall ist.
Nachteile des Eigenkapital-Tradings
- Höheres eigenes Risiko: Trader tragen das volle Risiko für Verluste, was zu finanziellen Einbußen führen kann.
- Hoher Kapitalbedarf: Um professionell zu traden, ist eine erhebliche Summe an Eigenkapital erforderlich.
- Psychologischer Druck: Wer mit eigenem Geld handelt, ist oft emotionaler involviert, was zu irrationalen Entscheidungen führen kann.
Direkter Vergleich: Funded Account vs. Eigenkapital
Kriterium | Funded Account | Eigenkapital |
Kapitalrisiko | Gering bis null | 100 % eigenes Risiko |
Gewinnbeteiligung | Ja (Profit Split) | Nein, volle Kontrolle |
Zugang zu Kapital | Großes Handelskapital möglich | Limitiert durch eigene Mittel |
Regeln & Beschränkungen | Strenge Vorgaben | Volle Freiheit |
Kostenstruktur | Challenge-Gebühren, Payout Limits | Keine direkten Gebühren, aber Kapitalbindung |
Psychologischer Druck | Geringer, da eigenes Geld nicht gefährdet ist | Hoch, da eigenes Kapital auf dem Spiel steht |
Für wen eignet sich welche Option?
Funded Account eignet sich für:
- Trader mit wenig eigenem Kapital
- Disziplinierte Trader, die sich an Regeln halten können
- Trader, die eine größere Kaufkraft nutzen möchten
Eigenkapital eignet sich für:
- Erfahrene Trader mit ausreichendem Startkapital
- Trader, die volle Kontrolle über ihr Trading haben möchten
- Trader, die keine externen Beschränkungen wollen
Fazit: Welche Option ist besser?
Es gibt keine universelle Antwort auf diese Frage – die Wahl hängt stark von den individuellen Voraussetzungen ab. Funded Accounts bieten eine großartige Möglichkeit für Trader mit wenig Kapital, um mit größeren Beträgen zu handeln und ihr Trading zu skalieren. Allerdings müssen sie sich an feste Regeln halten und einen Teil ihrer Gewinne abgeben.
Das Trading mit Eigenkapital bietet dagegen volle Kontrolle und die Möglichkeit, 100 % der Gewinne zu behalten, erfordert aber ein hohes Startkapital und birgt ein größeres finanzielles Risiko.
Die beste Strategie? Viele erfolgreiche Trader nutzen eine Kombination aus beiden Modellen. Sie starten mit einem Funded Account, um Erfahrungen zu sammeln und Kapital aufzubauen, und wechseln dann schrittweise zu Eigenkapital, sobald sie über ausreichend Mittel verfügen.
Egal für welche Option du dich entscheidest – Disziplin, Risikomanagement und eine klare Strategie sind der Schlüssel zum langfristigen Erfolg im Trading!